Energetische Gebäudesanierung

Auf die Hülle kommt es an

Von Katharina Lehmann · 2014

 Modell eines Wohnhauses. Eine energetische Gebäudesanierung zahlt sich oft aus
Eine dichte Hülle spart Energie.

Die energetische Gebäudesanierung lohnt sich – zumindest, wenn sie im Rahmen der anstehenden Fassadenrenovierung durchgeführt wird. Denn viele Kosten fallen dann sowieso an. Zudem profitieren Bauherren von Förderungen.

Bis zum Jahr 2020 soll der Wärmebedarf von Gebäuden um 20 Prozent reduziert werden, der Primärenergiebedarf soll bis 2050 gar um 80 Prozent sinken. So will es die Bundesregierung in ihrem Energiekonzept. Damit das gelingt, hat sie als Anreiz für Modernisierungen das CO²-Gebäudesanierungsprogramm ins Leben gerufen, mit dem über die KfW umfangreiche CO²-Einsparmaßnahmen an Wohngebäuden sowie die Senkung der Energiekosten gefördert werden. Denn die öffentlichen und privaten Gebäude verbuchen rund 40 Prozent des Gesamtenergieverbrauchs für Heizung, Warmwasser und Beleuchtung. Zudem stoßen sie fast 20 Prozent des gesamten Kohlendioxids in Deutschland aus. Hier kann gespart werden. Etwa drei Viertel der deutschen Gebäude stammen aus der Zeit vor der Einführung der ersten Wärmeschutzverordnung im Jahr 1979. Seinerzeit waren Strom und Wärme noch vergleichsweise günstig. Und auch Klimawandel und Umweltschutz lagen noch in weiter Ferne. Es gab deshalb noch keine energetischen Standards. Heute sind erst wenige dieser Gebäude an die veränderte Energiewelt angepasst und ausreichend isoliert. Was beim Neubau Standard ist – nämlich die umfassende Dämmung von Gebäudehülle, Türen und Fenstern – wird bei Bestandsbauten schnell vernachlässigt. Doch eine fachgerechte energetische Sanierung kann den Energieverbrauch um bis zu 76 Prozent senken. Das geht aus einer Verbrauchsstudie der Deutschen Energie-Agentur (DENA) hervor, in deren Rahmen der Energieverbrauch von 63 hocheffizient sanierten Wohngebäuden untersucht worden war.

Energetische Gebäudesanierung: Lieber alles auf einmal

Fazit der DENA: Energetische Sanierungen lohnen sich. Vorausgesetzt, sie werden in den normalen Sanierungszyklus eines Gebäudes eingebunden. „Wenn zum Beispiel die Fassade renoviert werden muss, dann ist es auch sinnvoll, eine energetische Modernisierung vorzunehmen“, erklärt Stephan Kohler, Vorsitzender der DENA-Geschäftsführung. Denn im Zuge der Modernisierung könne die Fassadendämmung kosteneffizient durchgeführt werden. Dann werden Gerüstbauer und Maler sowieso gebraucht, für sie fallen keine Extra-Kosten an. Denn das Dämmen wird schon teuer genug: Zwischen 95 und 130 Euro kostet das Dämmen eines Quadratmeters Außenwand mit Styropor, 125 bis 150 Euro pro Quadratmeter fallen für die Dämmung eines Satteldaches an und der Einbau neuer, wärmeisolierender Fenster schlägt mit bis zu 450 Euro je Quadratmeter zu Buche.

Gesteigerter Wohlfühlfaktor

Doch am Ende steigt mit der Energieeffizienz auch die Behaglichkeit. Denn im gedämmten Gebäude sind Wärmebrücken passé, kalte Wände und Fußböden oder Zugluft durch undichte Fenster gehören der Vergangenheit an. Auch die Studie der dena hat die Zufriedenheit der Bewohner von Effizienzhäusern untersucht. Ergebnis: 86 Prozent der Befragten würden sich erneut für den gewählten energetischen Standard entscheiden, zwölf Prozent würden künftig sogar eine noch höhere Energieeffizienz anstreben. „Daher wollen auch 97 Prozent nie wieder in einem unsanierten Gebäude wohnen“, erklärt Stephan Kohler.

Dämmung wird gefördert

Gut ist also, wenn Hauseigentümer bei energetischen Sanierungen gefördert werden. So gibt es für umfassende Sanierungen auf das Niveau eines Effizienzhauses 55 zum Beispiel über die KfW oder die regionalen Förderbanken bis zu 25 Prozent der Sanierungskosten bis maximal 18.750 Euro. Ergänzend können Bauherren zinsgünstige Kredite für die Wärmedämmung, die Erneuerung von Fenstern und Türen oder den Einbau einer Lüftungsanlage in Anspruch nehmen. Aber Achtung: Die Anträge müssen vor Baubeginn bei der Hausbank gestellt werden. Bereits begonnene Maßnahmen werden nicht gefördert. Doch nicht nur die Gebäudedämmung wird gefördert. Auch wer seine Heizungsanlage saniert, wird finanziell unterstützt: So gibt das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) einen Zuschuss für kleine Heizanlagen, die erneuerbare Energieträger nutzen. Und auch die KfW bezuschusst den Austausch der Heizung mit zehn Prozent der förderfähigen Kosten, maximal jedoch mit 5.000 Euro pro Wohneinheit. Aber auch hier gibt es ergänzende Kredite, zum Beispiel für Solarkollektor- oder Biogasanlagen und Wärmepumpen. Die Summe aus Kredit und Zuschuss darf aber die förderfähigen Kosten nicht übersteigen

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