Mit Biomasse heizen

Der Markt für Holzpellets wächst

Von Kerstin Fröhlich · 2014

Glut. Mit Biomasse heizen hat viele Vorteile

Pelletheizungen weisen eine Reihe von Vorteilen auf: Der Brennstoff ist relativ günstig und umweltfreundlich. Allerdings ist diese Lösung nicht für jedes Haus die richtige. Für die Lagerung der kleinen Holzpresslinge muss ausreichend Platz vorhanden sein und auch die hohen Investitionskosten sind zu beachten.

Das Heizen mit Holz ist in Deutschland stetig auf dem Vormarsch: Im vergangenen Jahr erfolgte ein Zuwachs an Pelletfeuerungen um mehr als 43.000 neue Öfen und Heizungen auf knapp 322.000 Anlagen insgesamt. Für 2014 rechnet der Deutsche Energieholz- und Pellet-Verband e.V. (DEPV) mit einem ähnlichen Zuwachs und verweist auf die Vorteile von Holz als Brennstoff. „Die effiziente, preiswerte und komfortable Art, mit Pellets zu heizen, senkt Energiekosten und spart Kohlendioxid ein“, so Martin Bentele, der Geschäftsführer des DEPV. Tatsächlich überzeugt eine Pelletheizung auf mehreren Gebieten: Sie verbrennt mit Holzpellets fast co2-neutral einen heimischen und nachwachsenden Rohstoff. Während des Wachstums lagert der Baum Kohlendioxid ein und sorgt so für eine gute Umweltbilanz von Pelletheizungen. Hinzu kommt, dass die kleinen Holzpresslinge vor allem aus Holzabfall hergestellt werden: Laut aktuellen Zahlen setzten Pelletproduzenten in Deutschland im zweiten Quartal 2014 zu 92,5 Prozent Sägerestholz zur Produktion ein.

Biomasse: Der Rohstoff ist günstig

Auch finanziell lohnt sich das Heizen mit Holz, denn die Brennstoffkosten für Pellets stiegen in den vergangenen Jahren deutlich geringer als die von fossilen Energiequellen. „Der gleichbleibend günstige Preis für Holzpellets wird in Deutschland von einem hohen Holzaufkommen und der guten Verfügbarkeit von Sägenebenprodukten bestimmt“, erklärt Bentele. Im Oktober kostete eine Tonne Holzpellets durchschnittlich 252 Euro. Der Preis für eine Kilowattstunde Wärme aus Pellets gibt der Verband mit 5,04 Cent an. Gegenüber Heizöl bedeutet das einen Preisvorteil von rund 30 Prozent. Doch auch deutliche Nachteile bringt diese Art des Heizens mit sich: Für den Betrieb einer Pelletheizung ist ausreichend Platz für die Lagerfläche der Pellets nötig. Diese sollte möglichst in unmittelbarer Nähe zur Heizung liegen. Ist dies nicht möglich, müssen Förderschnecken oder Saugsysteme installiert werden. Und das treibt die – im Vergleich zur Öl- oder Gasheizung – bereits höheren Investitionskosten weiter nach oben.

Auf zertifizierte Produkte achten

Und auch die Umweltfreundlichkeit muss hinterfragt werden: So kann sich die Umweltbilanz von Pelletheizungen durch lange Transportwege des Brennstoffs verschlechtern. Hier empfiehlt der DEPV, auf zertifizierte Produkte zu setzen. Das Siegel enplus kontrolliert die gesamte Bereitstellungskette von der Herstellung bis zur Anlieferung beim Endkunden und sorgt so für Transparenz. Und natürlich ist Holz, genau wie die fossilen Rohstoffe, nicht grenzenlos verfügbar. Auf deutschen Waldflächen wächst zwar derzeit noch mehr Holz nach, als für die Pelletherstellung verbraucht wird. Sollte sich die Nachfrage aber deutlich erhöhen, verringern sich die Holzvorräte – und die Preise für Pellets würden steigen.

Grafik zur Emissionsbilanz von Brennstoffen. Quelle: Institut Wohnen und Umwelt, Bundesverband der deutschen Gas- und Wasserwirtschaft, 2014
Quelle: Institut Wohnen und Umwelt, Bundesverband der deutschen Gas- und Wasserwirtschaft, 2014
Array
(
    [micrositeID] => 19
    [micro_portalID] => 25
    [micro_name] => Energieratgeber
    [micro_image] => 4601
    [micro_user] => 1
    [micro_created] => 1457706724
    [micro_last_edit_user] => 1
    [micro_last_edit_date] => 1567518719
    [micro_cID] => 488
    [micro_status] => 1
    [micro_cache] => 0
    [deleted] => 0
)