Alternative Kraftstoffe

Die Mischung macht’s

Von Katharina Lehmann · 2019

Fahrende Autos auf Autobahn von oben
Foto: iStock/ inspired_by_the_light

Elektro-, Hybrid- und Gasautos werden beliebter. Vor allem der Dieselskandal und die drohenden Fahrverbote sorgen dafür, dass Verbraucher auf Fahrzeuge mit ökologischeren Motorisierungen umsteigen. Gut möglich, dass künftig eine Vielfalt an alternativen Antrieben die Verkehrswelt prägen wird.

Die Zulassungszahlen für Pkw, die nicht mit Benzin oder Diesel betrieben werden, steigen. So wurden in den ersten drei Quartalen des vergangenen Jahres 60,8 Prozent mehr Autos mit Elektro-, Hybrid-, Flüssiggas- oder Erdgasantrieb zugelassen als im Vorjahreszeitraum – ein Plus von 135.278 Pkw. Gemessen an allen neuzugelassenen Fahrzeugen stieg der Anteil alternativer Antriebe damit bis Ende September auf 5,1 Prozent. Zum Vergleich: Im Jahr 2015 lag der Wert bei 1,7 Prozent. Das sind die Ergebnisse des Monitoringberichts „Alternative Antriebe in Deutschland“ der Deutschen Energieagentur (dena) von 2018.

Trotzdem mehr CO2-Ausstoß

Als Grund für den Anstieg der alternativen Antriebe sieht die dena vor allem den rückläufigen Absatz neuer Diesel-Pkw. Der Anteil neu zugelassener Selbstzünder sank in den ersten drei Quartalen 2018 um 20,7 Prozent. Abgasmanipulationen und drohende Fahrverbote in den Innenstädten führten dazu, dass immer mehr Deutsche beim Neukauf auf eine nachhaltige Antriebsart achteten. Außerdem: „Der Automobilmarkt wird vielfältiger. Das Angebot an alternativen Antrieben steigt, auch bei deutschen Herstellern“, erklärt Andreas Kuhlmann, Vorsitzender der dena-Geschäftsführung. 

Nichtsdestotrotz: Die durchschnittlichen CO2-Emissionen aller neuzugelassenen Pkw stiegen im vergangenen Jahr deutlich an. Wurden 2017 im Durchschnitt 127,9 Gramm CO2 je Kilometer ausgestoßen, waren es in den ersten drei Quartalen 2018 bereits 130,2 Gramm. Ursachen hierfür sei die steigende Zahl von SUVs sowie Geländewagen und Fahrzeugen mit höherer Motorleistung. Die durchschnittlichen CO2-Emissionen der europäischen Neuwagenflotte müssen bis 2021 jedoch auf 95 Gramm CO2 pro Kilometer sinken.

Viele Antriebe – ein Ziel

Ohne alternative Antriebe wird dieses Ziel nicht zu erreichen sein. Dabei wird sich in den kommenden Jahren aber nicht eine einzige Antriebsart durchsetzen, meinen die Experten des Beratungshauses Strategy Analytics. Vielmehr werden wir eine Mischung aus Elektro-, Wasserstoff,- Gas- und Hybrid-Pkw haben. Und das ist auch gut so – schließlich hat jede Antriebsart ihre Vor- und Nachteile. Diese breite Auswahl sei eine entscheidende Voraussetzung für das Entstehen eines Massenmarkts, ist auch Ian Riches, Executive Director für Global Automotive Practice bei Strategy Analytics, sicher. Riches hat gemeinsam mit seinem Team den weltweiten Markt für alternative Antriebe analysiert.

Ergebnis: Der Markt für E-Fahrzeuge und Hybride wächst beständig und wird in den kommenden Jahren noch viel Wachstumspotenzial bieten. Wasserstofffahrzeuge sind danach eher eine Nische, seien aber im Falle eines Verbots von Verbrennern eine gute Ergänzung für die Stromer. Und auch die E-Fuels, synthetische Kraftstoffe, hergestellt aus Wasser und Kohlendioxid, spielen in der Welt der alternativen Antriebe eine wichtige Rolle – vor allem für die Versorgung von Flugzeugen, Schiffen und Schwerlasttransportern.

Wussten Sie schon, dass ...

… 60 Prozent der Deutschen sich für ein Auto mit alternativem Antrieb entscheiden würden? Zumindest, wenn der Kaufpreis dem eines klassischen Verbrenners entspräche. Das ist das Ergebnis einer repräsentativen Umfrage der Deutschen Energie-Agentur (dena). Das sind zehn Prozent mehr als noch vor einem Jahr. Am populärsten seien demnach Pkw mit batterieelektrischem Antrieb; fast jeder Vierte würde sich dafür entscheiden. Die größte Veränderung ist bei Wasserstofffahrzeugen zu verzeichnen. Hier steigt der Zuspruch von sieben auf 15 Prozent. Andererseits würden sich 35 Prozent auch bei gleichem Kaufpreis für einen klassischen Verbrennungsmotor entscheiden (2017: 43 Prozent).

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