Smart Energy

Schlauer Strom schafft Chancen

Von Hartmut Schumacher · 2019

Das Smart Grid ist eine zentrale Komponente der Energiewende. Nur das intelligente Stromnetz schafft es, all die dezentralen Produzenten und Verbraucher miteinander zu verknüpfen und für einen Ausgleich im Netz zu sorgen. Sicherheit und Datenschutz dürfen dabei aber nicht auf der Strecke bleiben.

Photovoltaikanlage und Kraftwerk, Leuchtstreifen und -punkte verdeutlichen digitale Vernetzung.
Foto: iStock/metamorworks

Die Digitalisierung ist einer der „Schlüssel zu einer weiter erfolgreichen Energiewende“, sagte Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier anlässlich des Beschlusses des siebenten Energieforschungsprogramms „Innovationen für die Energiewende“ im September vergangenen Jahres. Der Grund: Nur das Smart Grid – das intelligente und vollständig vernetzte Stromnetz der Zukunft – wird in der Lage sein, die Herausforderungen einer aus schwankenden Stromerzeugern bestehenden Energielandschaft zu managen. Bisher halten sich Stromerzeugung und -verbrauch die Waage – Kraftwerksbetreiber wissen, wann die Verbraucher viel Energie benötigen. In Zukunft wird das aber anders aussehen: Dann erzeugen nicht mehr einzelne große Kraftwerke unseren Strom, sondern viele kleine – und zwar zum großen Teil aus regenerativen Quellen. Wind und Sonne liefern aber nicht vorhersehbar, die Stromproduktion wird beträchtlich schwanken. Dieses Auf und Ab auszugleichen und gleichzeitig den Stromverbrauch der Produktion anzupassen – das wird die Kernaufgabe der Digitalisierung sein.

Eine entscheidende Rolle spielen dabei Smart Meter, also intelligente Stromzähler, die imstande sind, ihre Messungen in Echtzeit online an den Energieversorger zu übertragen. Denn die superschnelle Übermittlung der Verbrauchsdaten, das automatische Verarbeiten der Informationen und schließlich das Übertragen der Steuerungsbefehle an die einzelnen Kraftwerke und Energiespeicher, um deren Aktivitäten schnell und zuverlässig miteinander zu koordinieren – all das ist nur mithilfe moderner Informations- und Kommunikationstechnologien möglich.

Smart Energy: Neue Chancen für Stadtwerke

Durch die Dezentralisierung der Energieversorgung erleben die Stadtwerke eine Renaissance. Die Digitalisierung erlaubt es ihnen, ihr großes Know-how beim Aufbau und Betrieb von Infrastrukturen nun für die Entwicklung neuer Geschäftsfelder zu nutzen – beispielsweise beim Errichten einer Ladeinfrastruktur für Elektroautos und bei anderen Lösungen für die zukunftsträchtigen Bereiche Smart City und Smart Home. Zudem haben die Stadtwerke die Chance, sich in den dezentral orientierten Energieversorgungsstrukturen als Handelsdrehscheiben für privat produzierten Strom zu etablieren. Die nötigen Investitionen in Geräte und Fortbildung für die Mitarbeiter können kleinere Stadtwerke allerdings überfordern. Daher sind oft Kooperationen sinnvoll, beispielsweise mit anderen Stadtwerken oder mit Forschungsinstituten oder privaten Unternehmen aus der Energiebranche.

Sicherheit und Datenschutz

Damit die Digitalisierung der Energieversorgung keine zusätzlichen Risiken beschert, gilt es, einen noch größeren Wert auf Sicherheit zu legen. Carsten Agert vom Institut für Vernetzte Energiesysteme im Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt erläutert: „Cyber-Resilienz sowohl im Sinne von Sicherheit gegenüber Angriffen als auch von technischer Zuverlässigkeit ist im Energiesektor von besonderer Bedeutung.“

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