Wohneigentum

Wohnt doch, wie ihr wollt

Von Michael Gneuss und Katharina Lehmann · 2024

In Zeiten steigender Baukosten und mangelnden Wohnraums wird Wohnen immer mehr zum Politikum. Doch statt endloser Diskussionen braucht es schnelle Lösungen. Essenziell ist aber auch, Wohnraum so zu schaffen, dass er den Bedürfnissen der Menschen entspricht.

Menschen mit Wohneigentum sind zufriedener.
Menschen mit Wohneigentum sind zufriedener. Foto: iStock / Povozniuk

Wie wohnen Sie? Leben Sie im eigenen Haus mit Garten oder doch eher in der 1-Zimmer-Altbauwohnung? Und passt Ihre Wohnsituation zu Ihren aktuellen Bedürfnissen? Oder ist das Haus zu groß geworden für Sie allein – oder die Wohnung zu klein für Sie und Ihre Familie? Rein rechnerisch haben die Deutschen 47,7 Quadratmeter Wohnfläche und 2,3 Wohnräume zur Verfügung. Das sind rund 37 Prozent mehr als vor 30 Jahren: 1991 wohnten wir im Schnitt auf 34,9 Quadratmetern Wohnfläche pro Kopf und in 1,8 Wohnräumen, hat das Statistische Bundesamt ermittelt. Die Durchschnittsgröße einer Wohnung ist von gut 82 Quadratmetern auf gut 92 Quadratmeter Wohnfläche gestiegen. Doch mit steigenden Wohnungsgrößen, aber auch aufgrund von Zuwanderung und der Verlagerung des Lebens in die Metropolregionen fehlt es gerade in den Ballungsräumen an Wohnraum.

Das Problem: Es wird zu wenig gebaut – und das schon seit Jahren und vor allem in den Städten. Rund 400.000 neue Wohnungen pro Jahr möchte die Bundesregierung schaffen. Wie viele im vergangenen Jahr tatsächlich errichtet wurden, hat das Statistikamt noch nicht ermittelt. Schätzungen gehen von etwa 250.000 Wohneinheiten aus. Im Jahr 2022 wurden 295.300 Wohnungen fertiggestellt. Das liegt vor allem an den gestiegenen Zinsen und den teuren Baumaterialien. Und Besserung ist so schnell nicht in Sicht: So rechnet das Münchner Ifo-Institut für dieses Jahr mit nur 225.000 neuen Wohnungen. Das Forschungsinstitut Empirica Regio mahnt zudem in einer aktuellen Marktuntersuchung: Rund 100.000 Wohneinheiten pro Jahr würden „am falschen Ort“ gebaut – in ländlichen Regionen beispielsweise, in denen es langfristig gar kein Bevölkerungswachstum gebe – und diese hätten „deswegen nicht zur Verminderung der Knappheit beigetragen“. Würde dort gebaut, wo die Menschen auf Wohnungssuche tatsächlich Schlange stehen, würden weitaus weniger Neubauten reichen.

Wohneigentum im Trend

Kaum verwunderlich, dass immer mehr Menschen angesichts dieser Aussichten die Wohnsituation in die eigenen Hände nehmen und selbst bauen wollen. „Mit dem Trend zu mehr Wohnraum ging auch ein gestiegener Anteil von Einfamilienhäusern am Wohnungsbestand einher, wenngleich dieser deutlich moderater zugenommen hat“, heißt es in der Auswertung des Statistischen Bundesamts. Ende 2021 waren zwei von drei Wohngebäuden (66,8 Prozent) Einfamilienhäuser. 1994, als diese Daten erstmals detailliert für das gesamtdeutsche Bundesgebiet vorlagen, waren es noch 61,7 Prozent der Wohngebäude.

Und der Trend zu den eigenen vier Wänden scheint ungebrochen: Laut der Studie „Wohnen in Deutschland 2023“ des Verbands der Sparda-Banken plant jeder beziehungsweise jede vierte Mietende bis 50 Jahre, in den nächsten zwei bis drei Jahren oder zu einem späteren Zeitpunkt Wohneigentum zu erwerben. Dieser Wunsch nach einem eigenen Häuschen mit freien Gestaltungsmöglichkeiten zeigt sich auch in der Bereitschaft von 43 Prozent der Befragten, für den Erwerb stark oder sogar sehr stark Einschränkungen in Kauf nehmen zu wollen. Das lohnt sich: Der Anteil der Befragten, die mit ihrer Wohnsituation sehr zufrieden sind, ist unter Menschen im Wohneigentum mit 59 Prozent fast dreimal so hoch wie unter Mieterinnen und Mietern. Das liegt auch daran, dass sich Wohneigentum optimal den eigenen Bedürfnissen anpassen lässt. Ob Innenausbau und Inneneinrichtung, Garten und Terrasse oder auch die Zimmeraufteilung – gerade in den eigenen vier Wänden können wir wohnen, wie wir wollen. Eingeschränkter sind da natürlich Menschen mit Eigentumswohnungen. Doch auch sie haben mehr Spielraum als Mietende – gerade wenn es um Wandgestaltung oder den Einbau von Emporen, die Küchengestaltung oder Smart-Home-Elemente geht. 

Rundum komfortabel im Smart Home

Smart-Home-Technologien nutzen bereits 44 Prozent der Deutschen. Einer repräsentativen Befragung des Branchenverbands Bitkom unter 1.178 Menschen ab 16 Jahren zufolge setzen 30 Millionen auf die digitalen Heinzelmännchen. Zum Vergleich: 2022 waren es 43 Prozent, 2019 erst 31 Prozent. Im Fokus stehen intelligente Beleuchtungs- und Heizsysteme, aber auch smarte Gartenbewässerung und Steckdosen. Ein großes Plus all dieser Systeme: Sie helfen, Energie und Wasser zu sparen. Zeit sparen dagegen Saug- und Wischroboter sowie Rasenmäh-Roboter, die bei etwa jedem Fünften im Einsatz sind. Sechs Prozent nutzen eine smarte Türklingel, die auch an das Smartphone überträgt, wenn jemand vor der Tür steht. Auch das Thema Sicherheit behält weiterhin Relevanz: Eine smarte Alarmanlage nutzen 19 Prozent.

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