Erfassen und Steuern von Energieverbrauch

Hohes Einsparpotenzial

Von Hartmut Schumacher · 2022

Das systematische Erfassen und Steuern von Energieverbrauch und -kosten spart Unternehmen Geld, entlastet die Umwelt – und muss nicht einmal viel kosten dank Förderungen durch den Staat.

Glasfenster-Fassade, in der ein Fenster hell beleuchtet ist.
Foto: iStock/ ozgurdonmaz

Energiemanagement hilft Unternehmen dabei, Kosten zu senken: Laut der Deutschen Energie-Agentur lassen sich allein durch nicht investive Maßnahmen in der Regel beim Energieverbrauch Einsparungen von bis zu zehn Prozent erzielen. Durch investive Maßnahmen seien weitere Einsparungen in Höhe von bis zu 25 Prozent möglich. Die konkreten Werte sind abhängig von Branche, Struktur und Alter eines Unternehmens.

Systematisches Erfassen und Steuern von Energieverbrauch

Beim Energiemanagement in Unternehmen geht es darum, Energieverbräuche und -kosten systematisch zu erfassen und zu steuern – mit dem Ziel, die Energiekosten zu senken, aus Gründen der Profitmaximierung, aber auch zum Zwecke des Umweltschutzes. In der Praxis kommen dabei Energiemanagementsysteme zum Einsatz, die unter anderem Messgeräte verwenden, um den Stromverbrauch der diversen Anlagen zu protokollieren, Software, um ihn zu analysieren, und Regler, um ihn zu steuern. Das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz subventioniert den Erwerb der erforderlichen Technik. Große Unternehmen sind verpflichtet, ein Energiemanagementsystem nach der Norm ISO 50001 einzuführen – oder sich alle vier Jahre einem Energieaudit, also einer Prüfung, zu unterziehen. Für kleine und mittlere Unternehmen dagegen existiert keine derartige Pflicht. Aber auch solche Betriebe profitieren meist von einem Energiemanagementsystem, nicht nur durch die Energieeinsparungen, sondern auch durch steuerliche Vorteile. Etwa ein Viertel der Unternehmen in Deutschland verwenden bislang ein Energiemanagementsystem. Energiemanagement betreibt jemand prinzipiell schon, wenn er den Energieverbrauch eines Geräts misst, Veränderungen vornimmt und dann prüft, ob diese Veränderungen zu einem geringeren Verbrauch führen. In der Praxis finden Messungen mitunter sogar fast kontinuierlich statt. Das ermöglicht es unter anderem, fehlerhaft – und damit verschwenderisch – arbeitende Geräte schnell zu identifizieren sowie Erneuerbare Energien und ihre schwankende Leistung effizient einzubinden.

Maßnahmen verschiedener Art

Zu den Verbesserungsmaßnahmen, die sich aus einer Analyse der Energieströme ergeben, gehören einerseits Veränderungen, die sich ohne oder mit geringen Kosten durchführen lassen. Also beispielsweise das Verändern von Geräteeinstellungen, organisatorischen Abläufen und Verhaltensweisen der Mitarbeitenden. Hinzu kommen Maßnahmen wie das Verschieben von energieintensiven Produktionsvorgängen in Zeiten mit niedrigeren Stromkosten.

Auf der anderen Seite stehen Maßnahmen, die zunächst einmal Kosten verursachen, bevor sie sich amortisieren. Dazu gehören vor allem der Austausch veralteter Geräte gegen effizientere Alternativen – zum Beispiel Produktionsanlagen, Heizungen oder Beleuchtungsanlagen. Aber auch das Errichten von eigenen Kraftanlagen, die Strom aus Sonnen- oder Windenergie direkt für den Verbrauch im Unternehmen erzeugen, sind entsprechende Investitionen.

Quellen:
BMWK: So punktet Ihr Unternehmen durch gutes Energiemanagement
Umweltbundesamt: Energiemanagement in Unternehmen spart Geld und Treibhausgase

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