Heizung umrüsten

Effiziente Wärme dank moderner Technologien

Von Hartmut Schumacher · 2020

Eine kostengünstige und klimafreundliche Wärmeversorgung erfordert effiziente Anlagen. In Deutschland wird aber noch viel zu viel veraltete Heiztechnik betrieben. Moderne Verfahren als Alternative dazu gibt es reichlich.

3 Paar Füße in bunten Socken lehnen an der Heizung, damit sie warm werden. Thema: Heizung umrüsten
Warm sollen die Füße im Winter sein. Moderne Technologien leisten das immer umweltverträglicher. Foto: iStock/ Evgen_Prozhyrko

Mehr als zwei Drittel des Energieverbrauchs privater Haushalte in Deutschland entstehen durch das Beheizen von Räumen. Je effizienter Gebäude daher mit Wärme versorgt werden können, desto weniger Energie ist erforderlich, desto geringer sind die Kosten für die Verbraucher und umso mehr wird auch für den Klimaschutz getan. Keine Wunder also, wenn neben der Energie- und der Verkehrswende auch eine Wärmewende gefordert wird. 

Der Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) hat dazu eine klare Position: „Ein notwendiger und bezahlbarer Beitrag zum Erreichen der Klimaschutzziele im Wärmemarkt ist der Austausch veralteter Technik, insbesondere alter Ölheizungen, durch moderne effiziente Geräte. Hierzu zählen Gas-Brennwerttechnik, Strom- und Gaswärmepumpen, gasbetriebene Kraft-Wärme-Kopplung (KWK) und Brennstoffzellen. Auch Wärmenetzsysteme in Verbindung mit hocheffizienter KWK leisten einen hohen Beitrag zum Klimaschutz.“

Heizung umrüsten: Gas statt Öl

Schon der Umstieg von einer alten Ölheizung (mit Konstant- oder Niedertemperaturkessel) auf eine moderne Ölheizung mit Brennwerttechnik lohnt sich. Denn dadurch kann der Wirkungsgrad im Spitzenfall um mehr als 30 Prozentpunkte steigen. Einen besonders hohen Wirkungsgrad weisen Gasheizungen mit Brennwerttechnik auf. Erdgas ist zudem umweltfreundlicher als Heizöl, weil es zu weniger Kohlenstoffdioxid-Emissionen führt. Zwar zukunftsträchtig, aber in Deutschland noch nicht sehr verbreitet, sind Brennstoffzellen-Heizungen. Sie gewinnen über einen chemischen Prozess, bei dem der im Erdgas enthaltene Wasserstoff in seine Einzelteile aufgespalten wird, gleichzeitig Wärme und Strom. Diese „kalte Verbrennung“ arbeitet effizient, schadstoffarm und leise. Zusätzlich zu der Wärmeerzeugung kann eine Brennstoffzelle bis zu 70 Prozent des durchschnittlichen Strombedarfs eines Haushalts decken.

Einfache Umstellung

Das Umstellungspotenzial ist groß: Laut der BDEW-Studie „Wie heizt Deutschland?“ werden von insgesamt 18,9 Millionen Wohngebäuden in Deutschland derzeit noch 5,8 Millionen mit Öl beheizt. 2,7 Millionen davon ließen sich recht einfach entweder auf Erdgas oder auf Fernwärme umstellen, da sich diese Gebäude in praktikabler Entfernung zu Gas- oder Fernwärmeleitungen befinden. Ist das nicht der Fall, dann gibt es folgende Alternativen: Erstens Flüssiggas, das nicht über Leitungen zum Verbraucher transportiert wird, sondern mit Hilfe von Tanklastwagen. Zweitens Wärmepumpen, die die thermische Energie nutzen, die in der Luft, im Erdreich oder im Grundwasser gespeichert ist. Eine dritte Variante sind Solarthermie-Anlagen, die Sonnenenergie umwandeln. Die Leistungsfähigkeit derartiger Anlagen ist allerdings abhängig vom Wetter und von der Jahreszeit. Daher kann es sinnvoll sein, eine Solarthermie- mit einer herkömmlichen Heizungsanlage zu kombinieren, die vor allem im Winter dazu beiträgt, den Wärmebedarf des Hauses komplett zu decken.

Quellen:
BDEW "Die Zukunft im Haus"
Bundesministerium für Wirtschaft und Energie: Was ist eigentlich eine Wärmepumpe?
Bundesministerium für Wirtschaft und Energie: Energieeffizienz steigern mit Förderung von Heizungen mit Brennstoffzelle

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