Blackouts und Versorgungsausfälle

Sicherheit geht vor

Von Wolfgang Zügel · 2018

Blackouts und Ausfälle in der Versorgung können Unternehmen finanziell stark belasten. Dabei gibt es mehrere Möglichkeiten, sich gegen diese Gefahr abzusichern – zum Beispiel mit einem eigenen Blockheizkraftwerk.

Solarpanels auf dem Meer. Thema: Blackouts und Versorgungsausfälle

Ein Blitzschlag, ein Bagger, der versehentlich die Stromleitung kappt, es müssen gar nicht die gefürchteten Cyberangriffe auf das Stromnetz sein, die die Energieversorgung zusammenbrechen lassen. Laut Bundesnetzagentur lag die durchschnittliche Unterbrechungsdauer beim Stromverbraucher im Jahr 2016 bei 12,8 Minuten. Insgesamt haben 860 Netzbetreiber 172.504 Versorgungsunterbrechungen gemeldet. „Die Stromversorgungsqualität in Deutschland ist seit Jahren auf einem konstant hohen Niveau“, erklärt Jochen Homann, Präsident der Bundesnetzagentur dazu. Dennoch: Für Unternehmen kann jede Unterbrechung zu empfindlichen und kostspieligen Schäden führen. Wie sich also vor einem Stromausfall oder auch von Spannungsschwankungen schützen? Unternehmen sollten sich zuerst um das Herz der Firma kümmern, die IT. Es gilt eine unterbrechungsfreie Stromversorgung (USV) einzurichten, um Datenverlusten vorzubeugen. Die günstigste Variante einer USV ist die Offline-Absicherung. Im Ernstfall schaltet das Gerät vom Netz- auf Akkubetrieb um, das dauert zwischen vier und zehn Millisekunden, die Endgeräte arbeiten nahezu reibungslos weiter. Im Normalbetrieb ist der Akku über das Stromnetz voll geladen worden.

Gleichbleibende Stromqualität

Teurer, aber deutlich zuverlässiger ist ein Online-USV-System. Hierbei werden Geräte permanent direkt von der Batterie versorgt. Über das USV-Netzteil wird diese aus dem Stromnetz geladen. Im Störfall kommt es nicht einmal für Millisekunden zum Ausfall. Eine andere Dimension ist die Absicherung einer gesamten Industrieanlage mit intensiver Fertigung und sensibler Computersteuerung. Hier empfiehlt sich eine eigene Energieversorgung, zum Beispiel aus einem Blockheizkraftwerk, das mit Gas oder mit Öl befeuert werden kann. Sinnvoll kann auch sein, Energie zu nutzen, die in der Produktion zum Beispiel in Form von Abwärme entsteht. Entscheidend ist, dass das Unternehmen vom öffentlichen Stromnetz komplett unabhängig wird.

Blackouts und Versorgungsausfälle: Autonom dank Solarmodulen

Großunternehmen arbeiten mit eigens auf sie zugeschnittenen Lösungen. Volkswagen hat an fast allen deutschen Produktionsstandorten eigene Kraftwerke, so versorgt ein Biomassekraftwerk zum Beispiel das Werk Emden. Einen anderen Weg hat der Discounter Aldi Süd eingeschlagen. Wo es technisch möglich ist, installiert Aldi Solarmodule auf seine Supermärkte und auf die großflächigen Logistikzentren. Damit produziert Aldi rund 70 Megawatt Gesamtleistung. Diese Art von Stromversorgung dient natürlich nicht nur der Absicherung, sondern versorgt das Unternehmen im Regelbetrieb günstig mit Strom. Der Lebensmittelhändler Rewe hat in seinem Logistikzentrum bei München ein Biogas-Blockheizkraftwerk errichtet Es liefert nicht nur Strom über das ganze Jahr, sondern auch Wärme im Winter und Kälte im Sommer. Eine allgemein gültige Best-Practice-Lösung gibt es für die Versorgung durch ein eigenes Kraftwerk übrigens nicht. Unternehmen sollten sich eine Variante für die eigenen Bedürfnisse und den jeweiligen Standort maßschneidern.

 

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