Energie sparen mit Smart Home

Wie es warm bleibt

Von Jens Bartels · 2022

Steigende Energiepreise spüren immer mehr Menschen in ihren Geldbeuteln. Gleichzeitig belasten die oft mit fossilen Brennstoffen betriebenen Energiesysteme das Klima. Beide Probleme lassen sich durch einen sparsameren Umgang mit Energie angehen. Digitale Technologien unterstützen dabei, den Ausstoß von Treibhausgasen und den täglichen Energiebedarf zu senken.

Eine Smart Home App wird bedient
Dank Smart Home lässt sich die Raumtemperatur unkompliziert am Handy einstellen und automatisieren. Foto: iStock / RossHelen

Es sind herausfordernde Zeiten: Die Klimakrise lastet immer schwerer auf den Schultern von Energieverbrauchern. Zugleich explodieren die Preise für Gas, Öl oder Strom. Laut Statistischem Bundesamt haben sich alleine die Großhandelspreise für Erdgas im Verlauf des vergangenen Jahres mehr als versiebenfacht. Schnell stellt sich in dieser Situation die Frage, wie man in den eigenen vier Wänden Energie sparen kann. Durch den Umstieg auf sparsame Technologien und innovative Geräte wird aber nicht nur der Geldbeutel entlastet – auch das Klima freut’s. Denn wer Energie spart, emittiert meist auch weniger Treibhausgase. So gehen Klimaschutz und Energieeffizienz dank smarter Technologien Hand in Hand. Für Eigenheimbesitzende ist in puncto Energieeffizienz die Optimierung der Heizanlage interessant. Die Verbraucherzentrale nennt in diesem Zusammenhang Schlagwörter wie hydraulischer Abgleich, Solaranlage oder die Erneuerung von älteren Heizungen. Für Hausbesitzer kann sich die Investition in moderne Technik lohnen, insbesondere wenn sie auf eine Heizanlage, die eine regenerative Energiequelle nutzt, umsatteln. Dafür sind Förderungen und Zuschüsse von Bund und Ländern von bis zu 45 Prozent möglich.

Neue Technologien nutzen: Energie sparen mit Smart Home

Daneben spielen auch smarte Technologien eine wichtige Rolle, Ressourcen nachhaltig einzusparen. Wie eine aktuelle Studie im Auftrag des Digitalverbands Bitkom ergibt, können durch die Nutzung digitaler Technologien bis zu 14,7 Millionen Tonnen CO₂-Emissionen bis zum Jahr 2030 eingespart werden. Dies entspricht fast 30 Prozent des im Klimaschutzgesetz formulierten Reduktionsziels für den Gebäudesektor von 51 Millionen Tonnen CO₂. „Digitale Technologien können den Ausstoß von Treibhausgasen und den Energiebedarf von Gebäuden massiv senken – sie sind schnell einsatzbereit, entfalten ihr Potenzial unmittelbar und müssen daher viel stärker als bislang in der Klimapolitik berücksichtigt werden“, sagt Bitkom-Hauptgeschäftsführer Bernhard Rohleder.

Gebäudeautomation vorantreiben

Ein gutes Beispiel dafür liefert die automatisierte Steuerung von Heizungs-, Lüftungs- und Klimaanlagen. Insgesamt fallen derzeit in Deutschland mehr als 90 Prozent des Energieverbrauchs im Gebäudesektor für Heizung und Warmwassererzeugung an. Erfolgt der Ausbau von Gebäudeautomation im Wärmebereich im aktuell vorherrschenden Tempo, können alleine hier gegenüber einer manuellen Steuerung bis zu 5,7 Millionen Tonnen CO₂ jährlich eingespart werden. Nach dem gleichen Prinzip wie bei Heizung und Warmwassererzeugung erfolgen auch eine automatisierte Kühlung und Beleuchtung. Auch in diesem Segment lässt sich im Zusammenspiel mit anderen Teilen der Gebäudetechnik wie Rollläden oder Jalousien bereits heute eine große Menge an Kohlendioxid vermeiden.

Auch kleine Veränderungen wie etwa der Einbau intelligenter Thermostate sparen in einem smarten Zuhause Ressourcen und Geld, denn die Geräte können so programmiert werden, dass die Heizkörper nur dann warm werden, wenn die Räume genutzt werden. Mit dem Voranschreiten der Energiewende und dem wachsenden Anteil erneuerbarer Energien wird zudem die Bedeutung eines zeitlich flexiblen Stromverbrauchs zunehmen. Das heißt, dass etwa Wärmepumpen genau dann Wärme in ein Gebäude einspeichern, wenn die Sonne scheint oder der Wind weht – und dass das Elektroauto in diesen optimalen Zeiten für die Erzeugung von Solar- oder Windkraftenergie seine Batterie auflädt und den Stromüberschuss nutzt. Ähnlich läuft es mit Wasch- oder Spülmaschinen. Sie verrichten in Zeiten flexibler Stromsysteme erst dann ihren Dienst, wenn es günstigen Nachtstrom gibt oder die Photovoltaik-Anlage auf dem Dach ausreichend Strom produziert. Gerade eine intelligente Sektorkopplung birgt also künftig ebenfalls große Potenziale, Energie einzusparen und den CO₂-Ausstoß zu senken.

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